
Kaliforniens Finanzmalaise setzt sich fort
Kaliforniens Steuer- und Gebühreneinnahmen erwiesen sich im Oktober den vierten Monat in Folge als weitaus geringer als angenommen. Insgesamt erwirtschaftete der US-Pazifikstaat in nur einem Monat ein Defizit in Höhe von $1,26 Milliarden beziehungsweise von 5,1 Prozent, wie das Finanzministerium bekannt gab. Diese Entwicklung wird im Laufe des Fiskaljahrs automatisch zu weiteren Budgetkürzungen führen, die sich vor allem auf den sozialen Bereich, Schulen und Universitäten auswirken werden.
Kalifornien bekommt sein Budget nicht unter Kontrolle – weitere Entlassungswellen im öffentlichen Sektor dürften die Folge sein
Im Monat Oktober berichtete der Sonnenstaat am Pazifik über Einnahmen aus Steuern und Gebühren in Höhe von $5,2 Milliarden, womit die Prognosen des Finanzministeriums um 10,5 Prozent unterboten wurden. Der Bericht befand sich auf Linie mit Zahlen, die bereits am November publiziert wurden, nach denen sich der Bundesstaat seit Beginn des neuen Fiskaljahrs im Juli 2011 um rund $1,5 Milliarden hinter seinen eigenen Prognosen befindet. Die Einkommenssteuern, größte individuelle Einnahmequelle des Bundesstaats, verfehlten die Prognosen im Monat Oktober um 10,6 Prozent, wie aus Daten des Finanzministeriums hervorgeht. Die Einnahmen aus Verkaufssteuern, der zweitgrößten Einnahmequelle, lagen dagegen um 7,3 Prozent oberhalb der Schätzungen. Das enorme Defizit lässt die Aussicht auf weitere Budgetkürzungen zu einem späteren Zeitpunkt des laufenden Fiskaljahrs wachsen. Dadurch dürften vor allem die Universitäten, soziale Einrichtungen, öffentliche Sicherheitsprogramme und das Schulwesen getroffen werden. Unter dem durch Gouverneur Jerry Brown verabschiedeten und insgesamt $86 Milliarden schweren Ausgabeplan des Bundesstaats für das Fiskaljahr 2011 werden Einnahmeausfälle in Höhe von $1 Milliarde oder mehr eine Serie weiterer Budgetkürzungen auslösen.